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  • AutorenbildSusanne Bhangu

Im Vertauen fallen lassen

Aktualisiert: 4. Jan. 2020

Wahllos absichern, vorsorgen, planen, Listen schreiben. Unhinterfragt bewerten, entsprechen und gefallen wollen. Vergleichen, imponieren und abwerten...

...stets mit dem Fokus im Außen, selbstoptimierend am Weg ohne Richtung.

Haben Sie sich schon mal gefragt, warum Sie tun, was Sie tun oder warum Sie etwas unterlassen?

Die letzen Tage im Jahr haben eine ganz besondere Atmosphäre. Wir spüren intuitiv, dass ein Zyklus zu Ende geht. Meist sind wir froh das alte Jahr endlich hinter uns zu lassen und wiegen uns beruhigend in halbherzig getroffenen Vorsätzen für das Nächste.

Die Wehmut über misslungene Vorhaben in der Vergangenheit tauschen wir eilig und schlampig gegen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft und auch wenn die Richtung noch nicht ganz klar ist, Selbstoptimierung, so meinen wir, klingt irgendwie erstrebenswert und kommt ganz oben auf die Liste der Ziele für das neue Jahr.


Wenn ich Ihnen von Herzen etwas für 2020 mit auf den Weg geben darf, dann folgendes: Lassen Sie die Selbstoptimierung los!


Ich möchte Ihnen das erklären: Sollten Sie in irgendeinem Bereich Ihres Lebens unzufrieden sein, dann mit großer Wahrscheinlichkeit nicht, weil etwas mit Ihnen noch nicht stimmt oder Sie nicht gut genug wären, sondern weil Sie schlicht und einfach nicht wissen WER Sie im gegenwärtigen Moment sind und WAS sie WOLLEN.

Begegnen Sie diesen Umstand mit Selbstoptimierung, erschaffen Sie keine bessere Version Ihres Selbst, sondern vergrößern die Distanz zu dem Menschen, der Sie momentan sind.


Selbstoptimierung dient der Selbstentfremdung.

Ihr Leben kann nicht nachhaltig besser werden, wenn Sie beginnen an sich herum zuschrauben um jemanden zu erschaffen der Sie sein wollen, sondern wenn Sie beginnen die Person zu erforschen, die sie JETZT SIND. Wenn wir Horst Vogel glauben schenken wollen, so haben gerade mal 3,5% aller Menschen eine Ahnung davon, wer sie sind und was sie wollen und wenn ich an die Begegnungen aus meinem Leben denke, so deckt sich diese Zahl mit meinen Beobachtungen.


Wenn Sie wissen WER SIE SIND, haben Sie Zugang zu ihren Bedürfnissen, Werten, Wünschen und Ängsten und lernen mit der Zeit automatisch und ganz von alleine, sich dafür einzusetzen. Vor allem aber kennen Sie die Absicht, die ausschlaggebende Intention oder den schöpferischen Gedanken hinter Ihren Worten und Ihren Handlungen und haben erst dadurch die Möglichkeit Entscheidungen bewusst zu treffen.

Wollen Sie wissen wer Sie sind, werden Sie bitte nicht müde sich folgende Fragen immer wieder zu stellen: Warum mache / sage ich das und was hat mein Umfeld mit mir zu tun?

In der Regel umgehen wir mit aller List und Raffinesse diese Fragen oder solche Gedanken. Wir suchen den Auslöser für unsere Unzufriedenheiten im Außen. Partner, Kinder, Vorgesetzte, Politiker, Ärzte usw. sind hervorragende Projektionsflächen für die Unkenntnis über uns selbst, denn ALLES was wir in uns verdrängen oder ablehnen, werfen wir unbewusst auf eine andere Person. Kennen und akzeptieren wir uns nicht wie wir sind, leben wir im permanenten Wechsel zwischen Projektionsflächen im Außen suchen und anderen als Projektionsfläche dienen.


Zurück zum Anfang:


Wahllos absichern, vorsorgen, planen, Listen schreiben. Unhinterfragt bewerten, entsprechen und gefallen wollen. Vergleichen, imponieren und abwerten...

...stets mit dem Fokus im Außen, selbstoptimierend am Weg ohne Richtung, verpassen wir uns selbst.


Und weil wir keinen Zugang zu unserem selbst haben, suchen wir die Sicherheit im Außen. Wir glauben damit unser Leben kontrollieren zu können oder zumindest hoffen wir auf die einen oder anderen Umstände Einfluss nehmen zu können.


Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich sage nicht, dass wir keine Macht haben unser Leben zu lenken oder dass wir uns gedanken- wie auch richtungslos in das Leben stürzen sollen, vertrauend darauf, eine höhere Macht wisse, was gut für uns sei.


Was ich Ihnen vermitteln möchte ist, dass SIE ohnehin zu jeder Zeit die Richtung vorgeben und Sie dies entweder unbewusst und selbstentfremdet oder bewusst, im Kontakt mit sich selbst, tun können.

Einfach drauf los zu leben ohne zu wissen was wir wollen und welche Bedürfnisse wir haben, erzeugt ein diffuses Umfeld und Unsicherheiten in uns. Darauf reagieren wir mit Kontrolle und Bewertungen. Unser Körper verkrampft und die Grundenergie ist dunkel und schwer. Sich in diese Schwere hineinfallen zu lassen macht keinen Sinn und weder Lichtarbeit noch Affirmationen holen uns da wieder raus.

Wenn wir jedoch in einer Klarheit und Bewusstheit wissen WER wir sind und WAS wir wollen und die richtungsgebende Instanz in uns erkannt haben, geschieht etwas völlig Neues:


Selbstwahrnehmung und Selbstannahme schließen Abwehrhaltungen gegenüber anderen aus. Selbstakzeptanz führt zu Selbstfürsorge und Selbstkenntnis zu Selbstbewusstsein.


Erst wenn Sie sich Ihrer selbst bewusst sind, können Sie im Vertrauen loslassen. Wenn Sie wissen was Sie wollen, fallen Sie nicht ins Bodenlose sondern direkt in das Netz Ihrer inneren Sicherheit.


Sollten Sie vorhaben, 2020 interessante Menschen oder gar einen besonderen Menschen in Ihr Leben zu ziehen, dann beginnen Sie bei der Person, mit der Sie in jedem Fall Ihr gesamtes Lebens lang verbringen werden und interessieren Sie sich für sich selbst!


Mit 2020 beginnt nicht nur ein neues Jahr sondern auch ein neues Jahrzehnt und es macht einen nachhaltigen Unterschied in Ihrem Leben, ob Sie die nächsten zehn Jahre bewusst oder unbewusst beginnen.


 

Wie auch immer Sie Ihren neuen Zyklus beginnen wollen, kennen Sie Ihre Absicht dahinter?


 


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